Die klimatischen Bedingungen in der Heimat der Kaffeepflanze

Die Ansprüche an die Umwelt sind hoch

Primadonna Kaffeepflanze

Nicht ganz ohne Grund wird die Kaffeepflanze gerne als Primadonna oder Diva bezeichnet. Es gibt wohl kaum eine andere Nutzpflanze, die so hohe Ansprüche an ihre Umgebung stellt wie die Coffea Pflanze. Ihr Motto ist dabei anscheinend: Bitte von allem etwas, aber ja nicht zu viel davon! Es scheint so, als könne man nie wirklich ihren Ansprüchen genügen.

Ideale Temperatur für Kaffeepflanzen:

Die Kaffeepflanze mag es warm, aber es darf nicht zu warm sein. Im Durchschnitt gedeiht sie am besten bei Temperaturen zwischen 20°C und 26°C. Nächte, in denen die Temperatur unter 15°C fällt bekommen der Pflanze nicht so gut. Frost kann am Kaffeestrauch große Schäden verursachen, auch wenn es nur ein kleiner kurzer Nachtfrost ist.

Die Feuchtigkeit:

Es gilt, die richtige Feuchtigkeit für Coffea zu finden. Die Pflanze mag Feuchtigkeit, aber auch nicht zu viel davon. Somit darf die Erde weder zu feucht noch zu trocken sein. Die ideale Niederschlagsmenge im Jahr liegt bei 1.500 bis 2.000 mm pro Jahr. Weniger oder mehr kann die Ernte beeinträchtigen bzw. einen geringeren Ertrag bewirken. In Deutschland ist es somit sowohl zu trocken, als auch viel zu kalt für Coffea.

Die Sonneneinstrahlung:

Coffea mag die Sonne, aber nicht mehr als 5 Stunden am Tag. Sind es mehr Sonnenstunden, kann es trotz ausreichender Mengen Niederschlag zu viel zu hohen Verdunstungsraten kommen. Aus diesem Grund bieten Hanglagen, die günstig ausgerichtet sind, einen guten Standort für die Kaffeepflanze.

Möchte man die Sonneneinstrahlung mit anderen Mitteln reduzieren, so ist es durch den Einsatz von Schattenbäumen möglich. Dazu werden hochwachsende Bäume, die über große Kronen verfügen, unter strategischen Gesichtspunkten zwischen die Kaffeepflanzen gesetzt. Die großen Blätter spenden Coffea nicht nur wertvollen Schatten, sondern schützen Sie zusätzlich vor Nachtfrost.

Die Arbeit mit Schattenbäumen hat leider aber auch den Nachteil, dass durch die niedrigere Sonneneinstrahlung der Ertrag gemindert wird. Aus diesem Grunde kommen heute Schattenbäume nicht mehr so häufig zum Einsatz wie früher.

Gibt es eine Regelmäßigkeit hinsichtlich der Blüte- und Fruchtzyklen?

Kaffeepflanzen, die sich in Gebieten mit unregelmäßigen Niederschlägen befinden, treiben immer etwa 2 Wochen nach dem letzten kräftigen Regenguss neue Blüten aus. Das kann auch bis zu 10-mal im Jahr so sein.

Dadurch entsteht der Nachteil, dass sich an ein und demselben Kaffeestrauch Früchte in unterschiedlichen Reifestadien befinden. Diese Bedingung erschwert die Ernte.

Es gibt auch Coffea Pflanzen, die in Gebieten mit festen Regenzeiten (Monsun) wachsen. Aber auch hier gibt es Früchte in unterschiedlichen Reifestadien, sodass die Ernte mehrere Monate dauern kann.

Die Beschaffenheit des Bodens

Mit ein bis eineinhalb Metern dringen die Wurzeln der Coffea nicht wirklich tief in die Erde ein. Besonders gut gedeihen Kaffeepflanzen auf leicht sauren Böden. Im Idealfall verfügt der Boden um ausreichend Nährstoffe wie Magnesium, Kalium, Phosphor und Kalzium. Ist das nicht der Fall, so muss manuell nachgedüngt werden, was nicht gerade günstig ist. Des Weiteren muss der Boden über eine gute Drainage verfügen.

Boden und Klima sind die wichtigsten Faktoren, um die es geht, wenn Ausschau nach einem geeigneten Ort für die Neuanlage einer Plantage gehalten wird.

Der Wind

Wind macht Coffea nicht viel aus, es sei denn, es handelt sich um einen kräftigen Wind. Da die Zweige der Kaffeepflanze nicht sehr kräftig sind, können sie durch den Wind leicht zerstört werden.

Die Jahreszeiten

Jahreszeiten ohne große Temperaturschwankungen sind für die Kaffeepflanze in Ordnung. Alles andere bekommt dieser anspruchsvollen Diva leider nicht. Trotz zahlreicher Versuche hat man es nicht geschafft, Coffea in Richtung mehr Anpassungsfähigkeit hin zu kultivieren. Die Kaffeepflanze ist und bleibt eine empfindliche und anspruchsvolle Primadonna.

Wissenswert:

Coffea fühlt sich am wohlsten zwischen den beiden Wendekreisen (etwa 25. Breitengrad Nord bzw. Süd). Somit bildet sich ein regelrechter Kaffeegürtel rund um den Bereich des Äquators. Von größter Bedeutung für den Anbau von Kaffee sind Indonesien, Indien, Zentralafrika, Vietnam sowie Mittel- und Südamerika.

Bildnachweis:

Bild 1: von NASA [Public domain], via Wikimedia Commons